Doping ja oder ja?

Bei den Wettbewerben der dritten Sommerspiele nach 1908 und 1948 in der britischen Hauptstadt erreichten die Sportler 44 Weltrekorde und 117 olympische Rekorde. Die acht Dopingfälle während der Spiele und die 117 positiven Fälle zwischen April dieses Jahres und der Eröffnung des olympischen Dorfes seien ein Zeichen, dass das Testsystem funktioniere, sagte der IOC-Präsident.

Wohlgemerkt: Das sagte der IOC-Präsident. Jede andere Aussage zum Doping würde ihn den Kopf kosten - als Präsident. Bolt gewinnt eine Medaille nach der anderen, ein Weltrekord jagt den nächsten, einem olympischen Rekord folgt sogleich ein neuer.

Solange das olympische Feuer brennt, wird es kein Offizieller wagen, einen Bolt des Dopings zu bezichtigen. Oder einen Phelps, den Nationalhelden der USA. Auch bei den Fußballern, Schwimmern, Radfahrern und Co wird niemand das Thema Doping offiziell in den Mund nehmen. So lauten die Spielregeln. Bloß keinen Staub aufwirbeln, bloß kein schlechtes Licht auf London 2012.

Nur ist es so, dass heute bereits jedes Kind weiss, dass diese Leistungen in London 2012 auf natürlichem, normalem Weg nicht mehr zu erbringen sind. Was liegt also am nächsten?

Sind wir gespannt, wann die erste Olympia-Medaille im Nachhinein aberkannt wird.

PS: Österreich kann hier nix passieren. Wo nix is, kann auch nix aberkannt werden. Unser Olympiatouristen, wie sie von Darabos liebevoll bezeichnet werden, schaffen es gar nicht erst, olympiamedaillenreif zu dopen... ;)